Vier übereinandergestapelte, lilafarbene Tupperdosen
Ernährung

Meal-Prep: Vorteile und Nachteile vom Vorkochen in einer Diät

Organisation ist bei jedem Projekt wichtig. Genauso entscheidet auch die Planung bei einer Diät darüber, ob man schließlich Erfolg hat.

Viele ziehen es deshalb in Betracht, die Mahlzeiten während einer Diät ausschließlich vorzukochen. Die abgewogenen Portionen kommen dann täglich fertig portioniert aus Tupperdosen.

Doch kann diese Art des Essens, die „Meal-Prep“, jeder auf Dauer durchhalten? Oder ist sie vielleicht nur für die Pragmatiker unter den Essern geeignet und führt bei anderen erst recht zu Heißhunger-Attacken?

In diesem Beitrag stelle ich euch die Vorteile und Nachteile des Vorkochen während einer Diät vor.

Vorteile vom Vorkochen in der Diät

Kommen wir erst einmal zu den Vorteilen.

Kalorien und Makros perfekt im Griff

Schwierig wird es bei einer Diät, wenn man nach „Gefühl“ die Kalorienmenge seiner Mahlzeiten einschätzt. Das kann klappen oder auch nicht. Denn nur wer alle Mahlzeiten abwiegt, kann sichergehen, dass die Kalorien- und Makrobilanz am Ende des Tages stimmt.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass auf Dauer die Wiegerei ziemlich nervig ist und einem den ganzen verbleibenden Spaß am Essen verderben kann. Es ist tatsächlich sehr umständlich vor jeder Mahlzeit erst einmal die Nährwerte ausrechnen zu müssen. Auch besteht die Gefahr, dass man für die ersten Mahlzeiten zu viel Kalorien verbraucht, die dann beim Abendessen fehlen.

Das passiert nicht, wenn bereits alles für den Tag vorgekocht und vorbereitet ist. Man spart so viel Zeit und die Mahlzeiten sind gleichmäßig aufgeteilt. Und am Ende stimmt auch die Tagesbilanz.

Exaktes Timing

Ein weiterer Vorteil vom Vorkochen ist das exakte Timing. Dazu gehören drei Dinge.

Zum einen kann man seine Nahrungszufuhr perfekt auf das Training abstimmen. Gerade bei Diäten mit wenig Kalorien oder reduzierten Kohlenhydraten ist dieser Punkt sehr wichtig. Nach dem Krafttraining hilft eine kleine Mahlzeit während der Diät viel: Die Glykogenspeicher werden gefüllt und dem Abbau von Muskulatur entgegen gewirkt. Hierfür ist es gut, eine Mahlzeit parat zu haben, die man zeitnah zu sich nehmen kann.

Zum perfekten Timing gehört auch, dass man nicht erst lange warten muss, bis das Essen fertig zubereitet ist. Gerade in einer Diät können lange Zubereitungszeiten dazu führen, dass man lieber die Abkürzung nimmt und zum nächstbesten greift, was so da ist. Hunger und Unterzucker schwächen den Willen. Deshalb ist es wichtig, eine fertige Mahlzeit parat zu haben, die einem die Entscheidung für seine Diätpläne leicht macht.

Dann gibt es noch einen dritten Aspekt vom Timing: Der Schutz vor Heißhungerattacken. Das Risiko dem Heißhunger nachzugehen, ist in einer Diät ziemlich hoch, wenn man nicht regelmäßig isst. Da man ja aber nicht nur regelmäßig essen möchte, sondern auch noch eine Tagesbilanz zu beachten hat, wird es ohne Vorbereitung schwer. Und gerade wenn man lange unterwegs ist, braucht man hierfür einfach vorbereitete Mahlzeiten, die griffbereit sind.

Unabhängig von Mensa & Co.

Ein entscheidender Vorteil vom Vorkochen ist auch die Unabhängigkeit von Mensa, Cafeteria, Imbissbude & Co. Weiß man denn immer genau, was da im Essen drin ist? Und wenn ja, passt es wirklich in den Ernährungsplan?

Auch hier gilt: Wer in der Diät auf Nummer sicher gehen möchte, kocht selbst. Nur so hat man wirklich alles im Griff.

Sich mal eben schnell einen Snack irgendwo zu kaufen, ist bequem und unkompliziert. Gerade deshalb verleitet es auch dazu, spontanen Hungergefühlen nachzugehen. Vorbereitete Mahlzeiten sorgen hingegen für Regelmäßigkeit und Planung.

Nachteile vom Vorkochen in der Diät

Neben den Vorteilen hält das Vorkochen aber auch einige Nachteile bereit.

Keine Spontaneität

Der große Vorteil des Vorkochens ist zugleich sein größter Nachteil: Man hat einfach keine Spontaneität beim Essen.

Spontane Einladungen oder Treffen gehen nur, wenn man es über sich bringt, seine eigenen Tupperdosen auszupacken. Teilweise kann das sehr unhöflich sein.

Mir geht es auch häufig so, dass ich etwas vorbereitet habe, worauf ich dann später überhaupt keinen Appetit mehr habe. Sicher sollte man in einer Diät keinen spontanen Gelüsten nachgehen. Aber wenn man etwas nur widerwillig isst, ist man letztendlich unzufrieden und greift dann doch wieder zu irgendwelchen anderen Snacks.

Unpraktische Tupperdosen

Eigentlich sind Tupperdosen ja von ihrer Idee her sehr praktisch. Man schließt Essen in eine portable Dose ein und hat so Verpackung und Teller für unterwegs. Auf den zweiten Blick entpuppen sich Tupperdosen jedoch auch als sehr unpraktisch, gerade wenn man während einer Diät alle Mahlzeiten vorkocht und vorbereitet.

So sollten bestimmte ungekochte Zutaten wie z.B. Magerquark tagsüber gekühlt werden. Nicht jeder hat jedoch tagsüber am Arbeitsplatz einen Kühlschrank zur Verfügung. Da müssen dann Lösungen mit speziellen Taschen mit einlegbaren Kühlakkus her, was alles etwas kompliziert und aufwändig macht.

Nachteil Nr. 3: Kein so großer Genuss

Schließlich hat man bei der Nahrung aus Tupperdosen keinen so großen Genuss.

Da gibt es vor allem das Problem mit der Frische. Nicht jedes Gericht lässt sich gut am Tag zuvor einpacken, wie z.B. Blattsalate oder Rohkost. Durch die Verarbeitung und die Lagerung gehen viele wichtige Nährstoffe wie Vitamine und auch das Aroma verloren. Es schmeckt einfach nicht mehr so gut. Und gerade in einer Diät braucht man aufgrund der geringeren Nahrungszufuhr umso nährstoffhaltigere Mahlzeiten.

Bei gekochten Gerichten gehen durch die Lagerung Geschmack und Nährstoffe verloren. Sollte zudem keine Mikrowelle in der Nähe sein, muss man die Gerichte kalt verzehren. Das schmeckt nicht unbedingt jedem.

Fazit zum Vorkochen in der Diät

Wer einen sehr pragmatischen Zugang zur Nahrungsaufnahme hat, der kann sich in einer Diät und wahrscheinlich auch langfristig mit Tupperdosen arrangieren.

Letztendlich hängt es sehr von individuellen Faktoren, ob man Meal-Prep länger durchzieht, wie z.B. dem persönlichen Alltag, Lagerungsmöglichkeiten, vorhandener Mikrowelle und geschmacklichen Vorlieben.

Für die meisten ist der Mittelweg wohl der beste. Wenn man tagsüber unterwegs ist, macht es durchaus Sinn, die Diät-Mahlzeiten einzupacken. Morgens oder abends gibt es dann am besten etwas Frisches, z.B. Frischkorn-Müsli oder Salat.

Fallen euch noch weitere Vorteile und Nachteile vom Vorkochen in einer Diät ein? Oder habt ihr selbst schon Erfahrungen damit gemacht? Gerne unten in die Kommentare schreiben!

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1 Kommentar

  1. Kevin sagt:

    Ich koche eigentlich immer vor, egal ob in der Diät oder im Aufbau. Damit spare ich ordentlich Zeit, es gibt mir ein Gefühl der Sicherheit, ich weiß was ich esse und wie viele Kalorien ungefähr 🙂 Außerdem macht es mir viel Spaß neue Rezepte auzuprobieren !

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