Eigentlich ist sie gar nicht mehr soooo neu, aber ich habe sie erst kürzlich entdeckt und vielleicht kennt jemand von euch sie noch nicht: Die App „Süßmacher“ der Verbraucherzentrale Bayern e.V. Die Süßmacher-App hilft, Zucker in Produkten zu erkennen, indem sie viele Begriffe auf der Zutatenliste vorstellt, die man normalerweise nicht mit Zucker in Verbindung bringen würde. Sie ist gratis und kann im App-Store, Google-Play-Store und in anderen freien App-Stores (z.B. Apkpure) gratis heruntergeladen werden. Anscheinend gab es auch einmal eine Browser-Version, die ich allerdings leider nicht mehr finden kann – Hinweise gerne unten in die Kommentare.
Versteckte Zucker beim Einkauf identifizieren
Um versteckte Zucker beim Einkauf identifizieren zu können, bietet die App ein Lexikon und ein Glossar zu den gängigsten Begriffen und Synonymen für Zucker und andere süßende Zutaten in Lebensmitteln.
Die App ist so gedacht, dass man ggf. die Einträge beim Einkaufen nachschlägt. Sie funktioniert also wie ein Wörterbuch und hat sonst keine weiteren Funktionen.
Das Lexikon der Süßmacher
Das Lexikon umfasst 56 Einträge zu Begriffen wie Agavendicksaft, Cyclamat, Maltodextrin, Traubenzucker oder Xylit. Zu jedem Stoff werden folgende Eigenschaften aufgeführt:
- Synonyme und andere Bezeichnungen (E-Nummern)
- Herkunft und Zusammensetzung
- Süßkraft
- Energiegehalt
- Technologische Eigenschaften
- Karies fördernd
- Einfluss auf Insulinspiegel
- Zuckergehalt
- Besonderheiten
Am interessantesten finde ich die Info zum Energiegehalt und Zuckergehalt. Man sieht so schnell, wie z.B. Magermilchpulver gut zur Hälfte aus reinem Zucker besteht. So werden scheinbar normale Zutaten schnell als versteckter Zucker und Dickmacher entlarvt.
Das Glossar der Süßmacher
Im Glossar werden zunächst sonstige Fachbegriffe erläutert, die mit dem Zuckerkonsum in Zusammenhang stehen. Da ich mich – wie die meisten Leute – eher weniger in Biochemie auskenne, ist mir allerdings nicht ganz klar geworden, welche Bedeutung die paar Begriffe für meinen Zuckerkonsum haben. Hier hätte ich mir einen Praxishinweis gewünscht. So stehen die Begriffe einfach nur sinnlos da. Sicherlich, die App ist von Fachleuten geschrieben worden. Aber vielleicht manchmal auch zu sehr für Fachleute.
Spannender finde ich dann die werblichen Auslobungen. Hier werden Aussagen wie „weniger süß“ oder „mit Apfeldicksaft“ angeführt und hinsichtlich ihrer täuschenden Wirkung entlarvt.
Fazit zur Süßmacher-App
Auch wenn die Süßmacher-App hinsichtlich der Zielgruppe und der Wortwahl ein paar Schwächen hat, kann man sie durchaus empfehlen. Fachbegriffe werden sauber erklärt und man hat einen informationellen Mehrwert.
Als kleines Wörterbuch in der Handtasche kann man beim Einkauf das ein oder andere Wortungeheuer in der Zutatenliste schnell und offline nachschlagen, ohne erst im Web herumsuchen zu müssen.
Noch praktischer wäre es aber, wenn man das Wörterbuch mit einem Barcode-Scanner kombiniert hätte. Barcode scannen und alle Zutaten mit Zuckergehalt werden aufgelistet und erläutert. So stelle ich mir die Süßmacher-App der Zukunft vor.